Die EM-Power Europe 2025, die vom 7. bis 9. Mai 2025 in München stattfand, präsentierte zahlreiche technische und innovative Highlights im Bereich Energiemanagement und vernetzte Energielösungen.
Intelligente Steuerung und Flexibilitätsmanagement
Im Fokus standen intelligente Steuerungssysteme, die eine Schlüsselrolle bei der Integration erneuerbarer Energien und der flexiblen Ausgestaltung des Stromnetzes spielen. Präsentiert wurden zahlreiche innovative Ansätze, die sowohl für Netzbetreiber als auch für Prosumer konkrete Lösungen bieten. Dazu zählen unter anderem digitale Zwillinge, mit denen sich Netzverhalten realitätsnah simulieren und planen lässt, sowie KI-basierte Methoden, die Prognosen optimieren und die Effizienz der Netzsteuerung deutlich steigern.
Des Weiteren gewinnen Flexibilitätslösungen in der Strombranche zunehmend an Relevanz. Zwei zentrale Entwicklungen treiben diesen Trend voran: Einerseits nimmt der Anteil fluktuierender erneuerbarer Energien am Strommix stetig zu und erfordert eine intelligente Netzintegration. Andererseits ermöglicht die fortschreitende Digitalisierung der Netze, dass auch dezentrale Akteure ihre Flexibilität wirtschaftlich nutzbar machen können.
Bidirektionales Laden und Sektorkopplung
Ein weiteres zentrales Thema war das bidirektionale Laden von Elektrofahrzeugen, bei dem Fahrzeuge nicht nur Strom aufnehmen, sondern auch ins Netz zurückspeisen können. Dies gilt als Schlüsseltechnologie für Netzstabilität und Energiespeicherung. Hier zeigten Compleo & KOSTAL und Renault & The Mobility House erste Lösungsansätze.
Die Sektorkopplung, also die intelligente Verbindung von Strom, Wärme und Mobilität, wurde ebenfalls hervorgehoben. Ziel ist es, durch die Integration verschiedener Energiesektoren die Effizienz zu steigern und die Nutzung erneuerbarer Energien zu maximieren. Start-ups und etablierte Unternehmen präsentierten Lösungen, die eine nahtlose Integration von Elektrofahrzeugen, Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen ermöglichen.
Künstliche Intelligenz und Digitalisierung
Im Jahr 20245 sollen in Deutschland 400 GW Erzeugungskapazität durch Photovoltaik und 230 GW durch Windkraft erzielt werden. Diese ambitionierten Ziele Deutschlands als auch die Klimaziele der EU werden zu große Zuwächsen sowohl in der Erzeugung als auch bei den Bedarfen in Europa führen. Verteilnetzbetreiber stellt das vor große Herausforderungen.
Künstliche Intelligenz (KI) kann hier eine wichtige Technologie sein, um die immer komplexer werdenden Lastflüsse in den Netzen zu managen und optimal zu führen. Daher wurde KI als Gamechanger für eine sichere Stromversorgung diskutiert. Anwendungen reichen von der Optimierung des Energieverbrauchs über die Vorhersage von Lastspitzen bis hin zur Integration von erneuerbaren Energien.
Die Digitalisierung der Stromnetze, einschließlich des Einsatzes von digitalen Zwillingen und 5G-Technologien, wurde als notwendig erachtet, um die Herausforderungen der Energiewende zu meistern. Die Europäische Kommission schätzt, dass die Netzbetreiber in der EU bis 2030 mindestens 170 Milliarden Euro in die Digitalisierung und Intelligenz der Netze investieren müssen.
Energy Sharing und Prosumer-Integration
Energy Sharing wurde als Trendthema präsentiert, bei dem Haushalte, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen gemeinsam Energie erzeugen und nutzen können. Dies soll den Zubau erneuerbarer Energien dynamisieren und Verteilnetzbetreiber entlasten. Zentrale Bausteine sind das Vorhandensein von Smart Metern und eine funktionierende Echtzeit-Datenkommunikation zwischen den Energy Sharing Akteuren, den weiteren Energiemarktteilnehmern und Netzbetreibern.
Die Integration von Prosumern, also Akteuren, die sowohl Energie erzeugen als auch verbrauchen, wurde durch neue Technologien und Geschäftsmodelle von Firmen wie COPA-DATA, Enphase Energy & ison, Hive Power, Schneider Electric & StarCharge, Spine oder Zerofy vorgestellt.
Parallel fand auch die Smarter E Europe 2025 und ees 2025 statt, die zusätzlich noch eine Vielzahl technischer und innovativer Highlights in den Bereichen Photovoltaik und Energiespeicherung vorstellte statt.
Die Kombination aus Solarenergie, Batteriespeichern, intelligentem Laden und digitalem Energiemanagement bildet das Fundament für ein nachhaltiges, flexibles und dezentrales Energiesystem der Zukunft. Die technologischen Innovationen, die neuen Geschäftsmodelle und die regulatorische Entwicklungen zeigten eindrucksvoll, wie das Ziel der Klimaneutralität erreicht werden kann.