Siemens – Quartalsbericht Q4 2025: Robustes Wachstum und klare Fokussierung auf Digitalisierung & KI

Der Quartalsbericht für das vierte Quartal 2025 wurde am 13. November 2025 veröffentlicht.

Geschäftsjahr 2025 (FY 2025)

Der Gesamtumsatz von Siemens verbesserte sich um 4% auf EUR 78,914 Milliarden (organisch: +5%). Die Umsatzerträge des industriellen Geschäfts vermehrten sich mit der gleichen Wachstumsrate von 4% auf EUR 76,596 Milliarden (organisch: +5%). Mobility, Smart Infrastructure und Siemens Healthineers stützen diese gute Entwicklung. Digital Industries erreichte wegen des schwächelnden Geschäfts sowohl in Automatisierung und Software nicht das Vorjahresniveau.

Regional waren fast alle Territorien mit guten Entwicklungen unterwegs; lediglich Asia, Australia und China verbuchten deutlichen Rückgänge bei den Umsatzerlösen.

Der Auftragseingang wuchs um 5% auf EUR 88,366 Milliarden (organisch: +6%), wozu allen Divisionen und Regionen ihren Beitrag leisteten.

Der operative Gewinn des industriellen Geschäfts stieg um 3% auf EUR 11,766 Milliarden an. Die Gewinnmarge ging marginal auf 15,4% (-10 bps) zurück. Der starke Einbruch bei Digital Industries belastete die Entwicklung.

Der Gewinn pro Aktie erreichte einen Wert von EUR 12,25 (+16%).

Der Free Cash Flow vermehrte sich auf EUR 11,004 Milliarden (+13%) an.

Viertes Quartal 2025 (Q4 2025)

Der Gesamtumsatz von Siemens erhöhte sich um 3% auf EUR 21,427 Milliarden (organisch: +6%). Ebenso erhöhten sich der Umsatz für das industrielle Geschäft um 3% auf EUR 20,816 Milliarden (organisch: +6%). Zu dieser guten Entwicklung trugen die Digital Industries und Smart Infrastructure bei. Siemens Healthineers blieb stabil auf Vorjahresniveau. Bei Mobility waren die Umsatzerträge leicht rückläufig.

Regional überzeugten grundsätzlich alle Territorien mit guten Entwicklungen; lediglich Asia, Australia und China hielten bzw. waren leicht unter Vorjahresniveau.

Der Auftragseingang sank um 4% auf EUR 21,939 Milliarden (organisch: -1%). Eine außergewöhnlich starke Perfomance zeigte Digital Industries mit Zunahmen über die alle Geschäfte hinweg. Bei Mobility halbierte sich der Auftragseingang fast aufgrund eines erheblich höheren Volumens aus Großaufträgen in Q4 2024.

Regional überzeugte nur China mit einem zweistelligem Wachstum. Alle anderen Regionen wiesen Rückgänge im Auftragseingang aus.

Der Auftragsbestand war EUR 117 Milliarden.

Das Book-to-Bill-Verhältnis belief sich auf 1,02.

Der operative Gewinn des industriellen Geschäfts nahm geringfügig um 2% auf EUR 3,19 Milliarden zu. Die Gewinnmarge verringerte sich auf 15,3% (-140 bps). Die positive Entwicklung bei Smart Infrastructure konnte die Abnahmen in anderen Divisionen nicht ausgleichen.

Der Gewinn pro Aktie betrug EUR 2,07 (-14%).

Der Free Cash Flow wuchs auf EUR 5,307 Milliarden (+7%) an.

Strategische Ausrichtung

Siemens kündigt mit dem »ONE Tech Company-Programm« die nächste Phase des Wachstums an, erhöht die mittelfristige Umsatzzielspanne auf 6% – 9 %, will das Digitalgeschäft bis zum Jahr 2030 verdoppeln und EUR 1 Milliarde in KI-Skalierung investieren, während gleichzeitig die Dividendenausschüttung und Aktienrückkäufe bekräftigt werden.

Mit der geplanten Entkonsolidierung von Siemens Healthineers plant Siemens eine vereinfachtere Struktur und fokussiert sich verstärkt auf Automatisierung, Digitalisierung, Elektrifizierung und künstliche Intelligenz.

Veronika Bienert wird im Laufe des Geschäftsjahres 2026 die Nachfolge von Prof. Dr. Ralf P. Thomas als CFO der Siemens AG antreten.

Siemens und Merck (Deutschland) haben ihre strategische Partnerschaft zur digitalen Transformation der Life-Science-Branche ausgeweitet, indem sie eine Absichtserklärung (MoU) unterzeichneten, die auf die Entwicklung integrierter, KI-gestützter End-to-End-Workflows von der Wirkstoffforschung bis zur Herstellung abzielt.

Siemens und mehrere Maschinen- und Werkzeug-Hersteller wie Grob, Trumpf, Chiron, Renishaw, Heller, das WZL der RWTH Aachen und die Voith Group haben eine Datenallianz vereinbart, die den systematischen Austausch von Engineering-, Fertigungs- und Maschinendaten zur Entwicklung generativer KI-Anwendungen in der Produktion ermöglicht. Ziel ist es, industrielle KI-Modelle zu schaffen, die Effizienz, Automatisierung und Innovation in der Fertigungsindustrie steigern.

Mit dem Leuchtturmprojekt der „Made for Germany“-Initiative legt Siemens den Grundstein für einen neuen Technology Campus in Erlangen. Es werden EUR 500 Millionen investiert und bis 2027 soll in hochmodernes Zentrum für Logistik, Service und flexible Automation entstehen und bis 2030 um Entwicklungs- und Produktionsflächen für Leistungselektronik erweitert.

Siemens und Snowflake (USA) gingen eine Kooperation ein, um die Konvergenz von Operational Technology (OT) und Information Technology (IT) voranzutreiben. Die Partnerschaft adressiert klassische Herausforderungen wie Datensilos und mangelnde Transparenz und ermöglicht mit plug-and-play Industrial Edge-Anwendungen.

Siemens Smart Infrastructure kooperiert mit Microsoft (USA) für mehr IoT-Interoperabilität in Gebäuden zwischen Building X (digitale Gebäudeplattform von Siemens) und Microsoft Azure IoT Operations.

Die Übernahme des Geschäfts für industrielle Antriebstechnik von ebm-papst (Deutschland) zur Stärkung des Marktes im Bereich intelligenter, batteriebetriebener Antriebs- und Roboterlösungen wurde abgeschlossen. Es wird zukünftig bei Siemens unter der Bezeichnung »Mechatronic Systems« und unter der Marke Simotics E geführt werden.

Das KI-gestütztes Product-Lifecycle-Management (PLM)-Portfolio im Bereich Life Sciences wird durch den Kauf von Dotmatics, ehemals Insightful Science Holdings LLC (USA), Anbieter von Forschungs- und Entwicklungssoftware im Bereich Life Sciences, für USD 5,1 Milliarden gestärkt.

Ausblick


In einem weltweit, sich stabilisierenden konjunkturellen Umfeld setzt sich Siemens für das Geschäftsjahr 2026 folgende Ziele:

  • ein organisches Umsatzwachstum zwischen +6% und +8% und
  • ein Book-to-bill-Ratio größer 1.

Für die Divisionen ergeben sich daraus die folgenden Ziele für das Geschäftsjahr 2026:

DivisionUmsatzwachstum
(auf vgl. Basis)
EBITA-Magin
Digital Industries5% bis 10%15% bis 19%
Smart Infrastructure6% bis 9%18% bis 19%
Mobility8% bis 10%8% bis 10%

Der vorstehende Artikel ist eine stark verkürzte Analyse des Quartalsberichts von Siemens.

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