Siemens – Quartalsbericht Q4 2019: Starke Wachstumsentwicklung trotz sich eintrübenden Investitionsklimas

Der Quartalsbericht für das vierte Quartal 2019 wurde am 7. November 2019 veröffentlicht.

Geschäftsjahr 2019 (FY 2019)

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Der Gesamtumsatz erhöhte sich um 5% auf EUR 86,849 Milliarden (organisch: +3%). Die Umsatzerlöse des Industrie-Geschäfts stiegen um 4% auf EUR 82,635 Milliarden (organisch: +2%) und profitierten von der guten Entwicklung in der Mehrzahl der Segmente des industriellen Geschäfts. Lediglich das Segment Gas and Power erreichte nicht das Vorjahresniveau. Alle Regionen wiesen einen Umsatzzuwachs aus.

Der Auftragseingang nahm um 7% auf EUR 97,999 Milliarden (organisch: +6%) zu. Das Book-to-Bill-Verhältnis war 1,13.

Das angepasste EBITA des industriellen Geschäfts stieg leicht um 1% auf EUR 8,986 Milliarden; zwei von sechs Segmenten verbesserten ihre EBITA-Ergebnisse. Die angepasste EBITA-Marge sank marginal auf 10,9% (-30 bps).

Der Gewinn pro Aktie betrug EUR 6,41 (-11%).

Hanna Hennig wird ab 1. Januar 2020 neuer Chief Information Officer (CIO). Maria Ferraro wird zusätzlich zu ihrer bisherigen Aufgabe als Finanzchefin der Sparte Digital Industries noch die Aufgabe als Chief Diversity Officer von Siemens ab dem 1. Dezember 2019 übernehmen.

Viertes Quartal 2019 (Q4 2019)

Trotz weiter zunehmender Abschwächung der Weltwirtschaft haben alle Segmente im industriellen Geschäft, insbesondere Siemens Healtineers und Siemens Gamesa Renewable Energy mit zweistelligen Wachstumsraten, sich gut entwickelt und trugen damit sowohl zur Erhöhung des Gesamtumsatzes auf EUR 24,522 Milliarden (+8%, organisch: +6%) als auch zur Steigerung des Umsatzes im Industrie-Geschäfts auf EUR 23,356 Milliarden (+7%, organisch: +4%) bei. Deutschland verzeichnete einen kleinen Umsatzrückgang, ansonsten wiesen alle anderen Regionen eine Umsatzzunahme aus.

Der Auftragseingang wuchs aufgrund der guten Auftragslage bei Siemens Gamesa Renewable Energy, Siemens Healthineers, Gas and Power und Smart Infrastructure um 4% auf EUR 24,707 Milliarden (organisch: +2%). Aufgrund des Rückgangs an Großaufträgen ging der Auftragseingang bei Mobility stark zurück. Der Auftragsbestand war EUR 146 Milliarden. Das Book-to-Bill-Verhältnis betrug 1,01.

Das angepasste EBITA des industriellen Geschäfts vermehrte sich deutlich um 20% auf EUR 2,641 Milliarden bedingt durch die starken Zunahmen bei Siemens Healthineers und Digital Industries. Die angepasste EBITA-Marge verbesserte sich auf 11,3% (+120 bps).

Der Gewinn pro Aktie stieg auf EUR 1,63 (+136%) an.

Strategische Ausrichtung

Im Rahmen der Unternehmensstrategie Vision 2020+ liegt der Fokus auf der Förderung der Eigentümerkultur und der Stärkung der unternehmerischen Ausrichtung:

  • Das neue Energieunternehmen Siemens Energy (bisher Gas and Power) wurde gegründet. Der Spin-off ist im Plan. Die Namensgebung wird offiziell wirksam ab dem Zeitpunkt einer eigenständigen rechtlichen Einheit, was im April 2020 passieren soll. Bis September 2020 wird Siemens Energy als börsennotiertes Unternehmen ausgegliedert.
  • Das Portfolio von Siemens Energy wurde durch Umorganisationen von Geschäften aus Smart Infrastructure und aus den Portfolio Companies (POC) gestärkt.
  • Bei Smart Infrastructure wurden diverse Massnahmen zur Erreichung der Rentabilität im Zielmargenbereich definiert und sollen im Geschäftsjahr 2020 umgesetzt werden.
  • Bei Mobility hat man das Ziel, die langfristig attraktiven Wachstumschancen mit Hilfe des Ausbau der Technologieführerschaft durch Digitalisierung zu nutzen und die führende Margenposition zu erhalten.
  • Bei Digital Industries wird das Kostenoptimierungsprogramm (bis 2023) beschleunigt, um die Rentabilität im Zielmargenbereich aufrechtzuerhalten.
  • Bei den Portfolio Companies (POC) wurden Fortschritte mit der Transformation von Geschäften (Process Solutions, Subsea Business, Votiv Hydro, Ethos Energy) zu Siemens Energy und der Veräußerung der Anteile an Primetals gemacht.

Das Digitalisierungportfolio für die Prozessindustrie wird durch die Übernahme von Process Systems Enterprise (Großbritannien) erweitert.

Die gemeinsame Zusammenarbeit mit BeAM (Frankreich), einem Maschinenhersteller für DED-(Directed Energy Deposition)-Technologie, wird in den Bereichen Software und Hardware für die additive Fertigung ausgebaut.

Die Partnerschaft mit T-Systems (Deutschland) soll die Digitalisierung vorantreiben und neue End-to-End-Lösungen (ERP, CRM, SCM, MES) anbieten und dabei die Fähigkeiten in den Bereichen Informationstechnologie, Telekommunikation und Betriebstechnologie kombinieren.

Mit Grundfos (Dänemark) wurde ein digitaler Partnerschaftsrahmen für die strategische Zusammenarbeit zur Bewältigung globaler Wasserprobleme und zur Energieeinsparung unterzeichnet.

Mitsubishi-Hitachi Metals Machinery, MHMM (Japan) übernimmt Beteiligung von Siemens an Primetals Technologies (Großbritannien).

Gemeinsam mit dem Tianmu Lake Institute of Advanced Energy Storage Technologies, TIES (China), einem Forschungs- und Entwicklungszentrum, wird an der Entwicklung von neuen Technologien für Batterien von Elektrofahrzeugen gearbeitet.

Ausblick

Für das Geschäftsjahr 2020 gibt es folgende Prognose:

  • ein moderates organisches Umsatzwachstum,
  • eine Book-to-bill-Ratio größer 1,
  • einen Gewinn pro Aktie von EUR 6,30 bis EUR 7,00 und
  • eine Gewinnmarge für das Industriegeschäft im Bereich von 11,0% bis 12,0%.

Der vorstehende Artikel ist eine stark verkürzte Analyse des Quartalsberichts von Siemens.

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