Siemens – Quartalsbericht Q1 2020: Verhaltener Start ins neue Geschäftsjahr

Der Quartalsbericht für das erste Quartal 2020 wurde am 5. Februar 2020 veröffentlicht. Mit Beginn des Geschäftsjahres 2020 wird nach IFRS 16 berichtet.

Erstes Quartal 2020 (Q1 2020)

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Das leichte Gesamt-Umsatzwachstum von 1% auf EUR 20,317 Milliarden (organisch: -1%) beruht auf der guten Entwicklung bei den Portfolio Companies sowie der deutlichen Umsatzsteigerung von Siemens Healthineers und Smart Infrastructure, welche somit auch für die Umsatzerhöhung des Industrial Business-Geschäfts von 1% auf EUR 19,586 Milliarden (organisch: -1%) verantwortlich sind. Siemens Gamesa Renewable Energy und Digital Industries erreichten nicht das Umsatzniveau des Vorjahres.

Der Auftragseingang lag mit einem Rückgang von 2% auf EUR 24,759 Milliarden (organisch: -4%) geringfügig unter der Vergleichsbasis des Vorjahres. Besonders starkes Wachstum im Auftragseingang verzeichneten Siemens Gamesa Renewable Energy und Siemens Healtineers. Aufgrund fehlender Großaufträge verbuchten Mobility sowie Gas and Power einen erheblichen geringen Auftragsbestand als in Q1 2019.

Das Book-to-Bill-Verhältnis betrug 1,22. Der Auftragsbestand war EUR 149 Milliarden.

Das angepasste EBITA schrumpfte merklich um 30% auf EUR 1,429 Milliarden trotz Verbesserungen bei Smart Infrastructure. Hauptgründe für diesen kräftigen Rückgang, welcher sich auch in der Verringerung der angepassten EBITA-Marge auf 7,3% (-320 bps) widerspiegelt, ist der Verlust bei Siemens Gamesa Renewable Energy, die deutliche Abnahme bei Digital Industries sowie die Reduzierungen bei Siemens Healthineers, Mobility und Gas and Power.

Der Gewinn pro Aktie stieg auf EUR 1,33 (+6%) an.

Ab Februar 2020 wird Peter Körte neuer Leiter der Siemens-Strategieabteilung; er löst Horst J. Kayser, der seit Januar 2020 die Portfolio Companies verantwortet, ab.

Strategische Ausrichtung

Siemens hat die Siemens Gamesa Renewable Energy-Anteile von Iberdrola (Spanien) übernommen. Darüber hinaus wurde ein Kooperations-Abkommen unterzeichnet. Dies umfasst ausgewählte Projekte für Windenergie-Erzeugung und zur Verbesserung der Verteilernetze.

C&S Electric Ltd. (Indien), Anbieter von elektrischen und elektronischen Geräten für die Infrastruktur, Stromerzeugung, -übertragung und -verteilung, wurde zur Stärkung der Position als Lieferant von Technologie für die Niederspannungs-Energieverteilung und Elektroinstallation in einer der weltweit am schnellsten wachsenden Wirtschaftsregionen akquiriert.

Mit Göteborg Energi (Schweden) wurde ein Kooperationsvertrag für Tests mit erneuerbaren Brennstoffen geschlossen.

Gemeinsam mit Qualcomm (USA) wurde das erste private Standalone-5G-Netz im industriellen Umfeld (Automotive Showroom und Testcenter k) installiert. Des Weiteren möchte Siemens möglichst rasch die Mobilfunktechnik 5G in den eigenen sechs Fabriken des Bereichs Digital Industries in Deutschland und bei Kunden installieren und hat dazu bei der Netzagentur den Antrag für 5G-Lizenzen gestellt.

Mit der Juwi Holding AG (Deutschland) ging Siemens einen Technologie-Partnerschaft mit dem Ziel der gemeinsamen Einführung und Weiterentwicklung eines Kontrollsystems für Microgrids (nahtlose Integration von Strom aus erneuerbaren Energien in netzunabhängige Stromnetze) für die Bergbauindustrie ein.

Die Zusammenarbeit mit CEAD (Niederlande), einem Technologieanbieter von 3D-Druckgeräten für den Druck von Polymer-, Glas- und Kohlefasern, wird im Bereich des industriellen 3D-Drucks von großen faserverstärkten Polymerteilen intensiviert. Die Ergebnisse der erfolgreiche Zusammenarbeit werden auf der Formnext vorgestellt.

Des Weiteren hat Siemens angekündigt, auf der Formnext zusammen mit strategischen Partnern wie Trumpf (Deutschland), SCANLAB AG (Deutschland), Farsoon (China) und CEAD (Niederlande), EOS GmbH (Hamburg) eine Auswahl an realen Additiven-Manufacturing-Anwendungsfällen und IoT Services Consulting präsentieren zu wollen.

Ausblick

Für das Geschäftsjahr 2020 gibt es folgende unveränderte Prognose:

  • ein moderates organisches Umsatzwachstum,
  • eine Book-to-bill-Ratio größer 1,
  • einen Gewinn pro Aktie von EUR 6,30 bis EUR 7,00 und
  • eine Gewinnmarge für das Industriegeschäft im Bereich von 11,0% bis 12,0%.

Der vorstehende Artikel ist eine stark verkürzte Analyse des Quartalsberichts von Siemens.

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