Phoenix Contact – Jahresbericht 2019: Positive Entwicklung trotz schwieriger Rahmenbedingungen

Der Jahresbericht 2019 wurde am 17. April 2020 veröffentlicht.

Jahresbericht 2019 (FY 2019)

Aufgrund der weltpolitisch unsicheren Lage (Brexit, Handelskonflikte) und des Konjunkturabschwungs entsprach die Umsatzentwicklung nicht den eigenen Erwartungen. Die Umsatzerlöse verbesserten sich moderat um 4,5% auf EUR 2,48 Milliarden.

In den Schlüsselmärkten Deutschland, USA (organisch: -3%) und China lag die Umsatzsteigerung zwischen 2% und 4%. Der Rest von Europa erhöhte seinen Umsatz um 5% und trug mit vielen kleinen Märkten, welche teilweise ein deutlich zweistelligen Wachstum auswiesen, zu dieser Performance bei.

Im laufenden Geschäftsjahr 2019 hatte sich die Situation auf den Beschaffungsmärkten entspannt. Lediglich bei Vormaterialien oder elektronischen Bauelementen kam es noch zu Versorgungsengpässen.

Das Vertriebsnetz und die Lagerkapazitäten wurden weiter ausgebaut:

  • Erweiterung des Vertriebsnetzes in Nordafrika mit Gründung einer neuen Tochtergesellschaft in Marokko.
  • Aufnahme des Betriebs eines neuen Logistikzentrums in den USA (Harrisburg) und Erhöhung der Lieferleistumg um ca. 40%.

Weltweit waren 17.600 Mitarbeiter (+1%) angestellt.

Bedingt durch die Entwicklung in den USA und die zunehmende Gefahr einer Rezession in Deutschland wurden einige geplante Investitionen und Personalaufbau verschoben. Trotzdem wurden EUR 200 Millionen investiert, zum Beispiel in das Logistikzentrum in Blomberg (Deutschland), und das neue Werk in China (Nanjing). Für das neue Geschäftsjahr 2020 sind ebenfalls Investitionen in Höhe von ca. EUR 200 Millionen geplant, zum Beispiel für das Technologiezentrum in Russland (Moskau).

Für die neuen Anforderungen an die Automatisierungstechnik durch Digitalisierung, Vernetzung und Globalisierung oder Trends wie Elektromobilität erweitert Phoenix Contact das bereits vorhandene Produktportfolio oder realisiert Prototypen

  • Digitalisierung, Vernetzung, Globalisierung: Weiterentwicklung des offenen Ecosystems für die Automatisierung PLCnext Technology um die Anforderungen der IoT-Welt zu stemmen sowie Einführung des PLCnext Store (digitaler Marktplatz).
  • Building IoT: Angebot von smarten Produkten für den Geräte- und Schaltschrankbau durch das offene IoT-basierten Gebäudemanagementsystems Emalytics.
  • Vernetzung und Kommunikationsstandards: Unterstützung von industrieller Kommunikationsinfrastruktur wie 5G, OPC UA, SPE/APL.
  • Elektromobilität: Die Entwicklung von Phoenix Contact E-Mobility GmbH setzte sich fort und wird nach dem Unterbruch durch die Corona-Krise sich weiter fortsetzen mit Kapazitätsausbau, Investitionen und Entwicklung der Unternehmensstruktur.

Strategische Ausrichtung

In der Geschäftsführung wird es im Rahmen der Nachfolgeregelung für den bisherige CTO Roland Bent und den bisherige CHRO Prof. Dr. Gunther Olesch eine Neustrukturierung und eine Neuordnung der Ressorts geben. Die Neuaufstellung der Geschäftsführung wird zum 1. März 2021 abgeschlossen sein.

Trotz der aktuellen Corona-Situation (Covid-19) ist die Produktion weiterhin ausgelastet, welche von der geplanten Kurzarbeit ausgeschlossen ist. Jedoch ist die Entwicklung regional unterschiedlich: komplette Schließung in Indien, größtenteils Normalisierung in China und Unsicherheiten in Italien, Spanien und USA. Kurzarbeit ist für Ende April 2020 für Mitarbeiter in der Verwaltung inkl. Vertrieb für etwa drei bis vier Monate mit jeweils einen bis zwei Arbeitstage pro Woche geplant.

SmartB Energy Management GmbH (Deutschland), ein SaaS-Anbieter von intelligenten Services auf der Proficloud-IoT-Plattform, wurde zur Verstärkung des digitalen Service-Portfolios akquiriert und wird unter Phoenix Contact Smart Business GmbH in die Phoenix Contact Gruppe integriert.

Mit Phoenix Contact Innovation Ventures und der damit verbundenen Finanzierung von Start-ups, die innovative Geschäftsmodelle basierend auf Produkten, Dienstleistungen oder Verfahren aus den Bereichen der Elektroverbindungstechnik, der Automatisierung, der Steuerungstechnik und der Digitalisierung anbieten, sollen Innovationen gefördert werden:

  • Protiq GmbH (Deutschland): erstes internes Start-up, welches als Kerngeschäft einen Marktplatz für additive Fertigung mit digitaler Kundenschnittstelle anbietet. Gegenwärtig nutzen 18 Unternehmen diese Plattform. Dieses Start-up erwirtschaftet einen Umsatz von mehr als EUR 3 Millionen (+30%).
  • urban Energy GmbH (Deutschland): Entwickler einer IoT-Plattform zur Vernetzung von Energieerzeugung und Energieverbrauch
  • Accerion (Niederlande): Entwickler von infrastrukturlosen Positionierungssystemen für mobile Roboter und autonome Fahrzeuge.

Ausblick

Aufgrund der Corona-Krise (Covid-19) wird ein Umsatzrückgang im Bereich von 5% bis 10% prognostiziert.


Der vorstehende Artikel ist eine Analyse des Jahresberichts von Phoenix Contact.

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