Schneider Electric – Quartalsbericht Q4 2020: Beteiligungen & Partnerschaften stärken Digitalisierungsangebot

Der Quartalsbericht für das vierte Quartal 2020 wurde am 11. Februar 2021 veröffentlicht.

Geschäftsjahr 2020 (FY 2020)

Der durch die Coronavirus-Pandemie verursachte Wirtschaftsabschwung ließ den Gesamtumsatz um 7% auf EUR 25,2 Milliarden (organisch: -5%) zurückgehen. Dabei profitierte die Umsatzentwicklung von der kräftigen Erholung im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres 2020 in Asia Pacific und in den Bereichen Residential & Critical Buildings, Data Center und Consumer Packaged Goods.

Die Umsatzerlöse für beide Segmente, Energy Management und Industrial Automation, zeigten eine ähnliche abnehmende Entwicklung. Alle Regionen wiesen ein geringeres Umsatzniveau als im Vorjahr aus.

Das Geschäftsjahr 2020 war ein Jahr mit diversen Mergers & Akquisitionen (Larsen & Turbo Electrical & Automation, ProLeiT, RIB Software, OSIsoft, Planon, ETAP) für zukünftiges Wachstum. Der Fokus im Geschäftsjahr 2021 ist auf Integration und Nutzen der Synergien ausgerichtet.

Das bereinigte EBITA verringerte sich um 7% auf EUR 3,926 Milliarden. Die bereinigte EBITA-Marge blieb konstant bei 15,6% (+0 bps), wobei sich die Zunahme bei Energy Management mit dem Verlust bei Industrial Automation ausglichen.

Der Gewinn pro Aktie betrug EUR 4,72 (-11%).

Der Free Cash Flow verbesserte sich um 6% auf EUR 3,673 Milliarden.

Es wurden eigene Aktien im Wert von EUR 50 Millionen zurückgekauft. Aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheiten und der noch nicht abgeschlossenen OSIsoft-Transaktion ist das derzeitige Aktienrückkaufprogramm kurzfristig ausgesetzt.

Viertes Quartal 2020 (Q4 2020)

Der Gesamtumsatz verringerte sich um 2,5% auf EUR 7,126 Milliarden (organisch: +1%). Regional zeigte Asia Pacific mit einen Wachstum von 6% eine sehr gute Entwicklung; Western Europe konnte das Niveau halten und North America und Rest of World wiesen deutliche Verluste aus. Organisch wiesen alle Hauptregionen positive Wachstumsraten aus.

Beide Segmente, Energy Management (-3%, organisch: +1%) und Industrial Automation (-6%, organisch: -1%) verbuchten einen Umsatzrückgang. Energy Management erzielte in allen Regionen ein organisches Wachstum und profitierte vom Carry-over-Effekt der Mitte des Jahres durchgeführten Preiserhöhungen. Bei Industrial Automation zeigten die diskreten Automatisierungsmärkte eine unverändert stabile organische Umsatzentwicklung, wohingegen die Märkte in den Hybrid- und Prozessindustrien eine schwächere Umsatzentwicklung aufwiesen; das Softwareangebot kompensierte die fortgesetzte schwache Nachfrage nach Produkt- und Systemangeboten.

Die Erlöse im Produktgeschäft (Umsatzanteil: 59%) erhöhten sich organisch leicht um 1% aufgrund der guten Nachfrage nach Angebote für Residential & Small Buildings sowie der positiven Auswirkungen von den Infrastruktur-Endmärkten bei Energy Management. Der Umsatz bei Systems (Umsatzanteil: 24%) schrumpfte organisch um 4% und hier glichen die nahezu unveränderten Umsätze bei Energy Management die Schwäche in Industrial Automation, insbesondere in der Prozessautomatisierung aus. Software & Services (Umsatzanteil: 17%) verbesserte die Umsatzerträge organisch um 6% und profitierte von der Erneuerung mehrerer großer Verträge von AVEVA und der Berücksichtigung von Projekten, die sich gegenüber dem dritten Quartal 2020 verzögerten.

Hinsichtlich der Priorisierung und der Verfolgung der digitalen Akzeptanz konnten weiterhin gute Fortschritte beim Wachstum der Assets under Management (AuM) in Höhe von EUR 4,2 Milliarden (+45%) gemacht werden.

Strategische Ausrichtung

An Planon Beheer B.V., Planon (Niederlande), ein cloud-basierter Softwareanbieter für integrierte Arbeitsplatzmanagementsysteme (IWMS), wurde eine Minderheitsbeteiligung in Höhe von 25% erworben.

Der Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an Operation Technology Inc. / ETAP Automation Inc, ETAP (USA), ein Anbieter einer Softwareplattform für die Modellierung und Simulation von Stromversorgungssystemen, wird voraussichtlich im ersten Quartal 2021 abgeschlossen.

In einem gemeinsamen Memorandum of Understanding mit Saudi Aramco, Aramco (Saudi-Arabien) geht es um die Zusammenarbeit zur Bewertung neuer Technologien auf der Grundlage des Open-Process Automation Standard (O-PAS).

Die Partnerschaft mit Semiotic Labs (Niederlande) dient der Erweiterung des digitalen Services von EcoStruxure Asset Advisor, um zustandsbasierte Überwachung und vorausschauende Wartung von rotierenden Geräten wie Induktionsmotoren, Pumpen, Förderbänder und Kompressoren zu ermöglichen.

Gemeinsam mit McDermott International, Ltd. (USA) und io consulting (Deutschland) wird die Forschung und das Design von kohlenstoffneutraler Anlagen für den Upstream Öl-Markt und den Erdgasmarkt vorangetrieben.

Ein neuer Hub für Ostasien und Japan wurde in Singapore eröffnet, um den wachsenden Anforderungen von Energy & Sustainability Services (ESS) gerecht zu werden.

Ausblick

Für das Geschäftsjahr 2021 hat sich Schneider Electric trotz der weiterhin bestehenden Unsicherheiten aus der Covid-19-Krise folgende Ziele gesetzt:

  • Organisches Umsatzwachstum zwischen +5% und +8% und
  • Bereinigtes organisches EBITA-Wachstum zwischen +9% und +15% und eine bereinigte EBITA-Marge zwischen 16,1% und 16,5% (organisch +60 bps bis +100 bps).

Der vorstehende Artikel ist eine stark verkürzte Analyse des Quartalsberichts von Schneider Electric.

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