Der Jahresbericht 2020 wurde am 21. April 2021 veröffentlicht.
Geschäftsjahr 2020 (FY 2020)
Aufgrund der herausfordernden Marktbedingungen, verursacht durch die Covid-19-Pandemie, schrumpfte der Umsatz um 3% auf EUR 1,7 Milliarden (organisch: -1%). Besonders hervorzuheben war die sehr positive Entwicklung im Bereich der Logistikautomation.
In Deutschland sank der Umsatz um 10% auf EUR 283,9 Millionen und war stark durch die Investitionszurückhaltung in der Fabrikautomatisierung beeinflußt. In EMEA waren die Corona-Auswirkugen mit einem Umsatzverlust von 7% auf EUR 601,4 Millionen ebenfalls spürbar, insbesondere in Italien, Frankreich und Tschechien. In Nordamerika konnte aufgrund der hohen Nachfrage im Bereich der Logistikautomation ein leichtes Umsatzplus von 2% auf EUR 387,3Millionen verzeichnet werden. In Asien-Pazifik erhöhten sich die Umsatzerlöse um 4% auf EUR 427,6 Millionen, auch durch die zugenommene Marktdynamik im Verlaufe des Geschäftsjahres 2020 in China.
Trotz der guten Nachfrage nach Sensorlösungen verringerte sich der Auftragseingang um 3% auf EUR 1,73 Milliarden. Dem starken Einbruch im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2020 kam Sick mit schnellen Anpassungen bei Kosten und Investitionen zuvor. Die Lieferfähigkeit war während der gesamten Covid-19-Zeit gewährleistet.
Obgleich der negativen Auswirkungen des Coronavirus wurde die Innovationsstrategie fortgesetzt und die F&E-Aufgaben blieben stabil bei EUR 201 Millionen. Die F&E-Quote in % vom Umsatz betrug 11,8% (+30 bps). Die Anzahl der F&E-Mitarbeiter wuchs auf 1.367 Personen.
Schwerpunkt der Innovationsstrategie waren und sind die Zukunftsthemen für eine Sensor-basierte digitale Transformation. Hierzu wurde im Geschäftsjahr 2020 das digitale Lösungsportfolio mit SICK AppSpace und SICK IntegrationSpace ausgebaut. Mit diesen beiden neuen Apps sollen den Kunden die vertikale Datenintegration vom Sensor bis in die Cloud vereinfacht werden. Des Weiteren wurde einerseits das bisherige Produkt- und Lösungsportfolio erweitert bzw. weiterentwickelt wie zum Beispiel mit einem Track-and-Trace-Syteme für die Logistik, andererseits wurde ein Schwerpunkt auf digitale Applikationen gelegt, um Kunden den Zugang zu künstlicher Intelligenz auch ohne Programmierkenntnisse zu ermöglichen.
Zum Ende des Geschäftsjahres waren 10.433 Mitarbeiter weltweit beschäftigt (-2%). In einigen operativen und kundenorientierten Bereichen kam es zu Beschäftigungsaufbau statt Kurzarbeit. Während der Corona-Pandemie nutzten ca. 80% der Angestellten die Möglichkeit des Home Offices. Zusätzlich wurden 384 Personen (+5%) ausgebildet.
Durch ein umsichtiges Kostenmanagement vermehrte sich das EBIT um 6% auf EUR 140,6 Millionen. Die EBIT-Marge wuchs auf 8,3% (+70 bps) an.
Strategische Ausrichtung
Mit einer neuen Aufstellung des Vorstandes für die Ressorts “Sales & Services” (Feng Jiao) und “Products & Marketing” (Dr. Mats Gökstorp) sowie der Erweiterung um das Ressort “Operations” (Dr. Tosja Zywietz) stellt Sick die Weichen für weiteres globales Wachstum und stärkt durch die Fokussierung des Vorstands Dr. Robert Bauer auf des Themenfeld “Technology & Digitalization” das Thema Digitalisierung.
In einer Zusammenarbeit mit der TRUMPF Tochtergesellschaft Q.ANT GmbH (Deutschland) werden industrielle Quantensensoren entwickelt. Die ersten Sensoren sollen ab dem Jahr 2021 im industriellen Einsatz sein.
In einer Partnerschaft mit Microsoft (USA) werden die Stärken in der 3DToF-Technologie zur Entwicklung kommerzieller industrieller 3D-Kameras und verwandter Lösungen kombiniert.
In einer Kooperation mit Arvato Systems (Deutschland) wird an der Erhöhung der Effizienz bei der Echtheitsprüfung von Arzneimitteln, die von der Fälschungsrichtlinie (EU 2016/161) betroffen sind, gearbeitet.
Sick ist neben Phoenix Contact (Deutschland), Weidmüller (Deutschland), Reichle & De Massari (Schweiz), Flure Networks (USA) und Telegärtner (Deutschland), Dätwyler (Schweiz), Kyland Technology Co (China), Microchip Technology (USA), Rosenberger (Deutschland), O-Ring, Draka/Prysmian Group (Italien) und University4Industry eines der Gründungsmitglieder der SPE System Alliance, welche sich zum Ziel gesetzt hat, SPE für das Industrial Internet of Things (IIoT) weiter zu entwickeln und in angrenzende Bereiche einzuführen.
Im Geschäftsjahr 2020 widmete sich Sick verstärkt dem Thema Nachhaltigkeit und beschloß eine Nachhaltigkeitsstrategie, mit welcher das Unternehmen in das Jubiläumsjahr 2021 (75-jähriges Firmenjubiläum) startete.
Zum 18. Mal in Folge wurde Sick durch das Great Place to Wort Institut als einer von “Deutschland Besten Arbeitgebern” ausgezeichnet.
Ausblick
Aufgrund der immer noch bestehenden Covid-19-Situation und deren Auswirkungen auf die Weltwirtschaft gibt es keine Prognose. Sick rechnet jedoch mit Nachholeffekten, was sich schon in einem guten Auftragseingang zu Beginn des Geschäftsjahres 2021 bemerkbar machte.
Der vorstehende Artikel ist eine Analyse des Jahresberichts von Sick.
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Links zum Geschäftsbericht von Sick: